d_Herberg

Herbergsuche

christliches Brauchtum im Advent

2:4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

2:5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

2:6 Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,

2:7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Evangelium nach Lukas

Advent...

... ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, die Feier des Gedenkens der Geburt Jesu von Nazareth. Vor 2000 Jahren wurde jener Jesus von Nazareth geboren, der uns Christen als der Erlöser gilt, durch den Gott das Heil in die Welt gesandt hat.

... ist nicht die Zeit des hektischen Konsums der uns alle umfängt, sondern er ist eine Zeit der Erwartung. Darin spiegelt sich die Erwartung der Juden in jener Zeit auf den Messias (= der Gesalbte), welche sich aus christlicher sich in Jesus von Nazareth erfüllte.

... ist auch Zeit der gemeinsamen Erwartung, des Zusammentreffens in Hauskreisen um jener Zeit zu gedenken und daraus Impulse für den Alltag zu schöpfen.

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Suche nach...

... Menschlichkeit, Stille, Ruhe, Geborgenheit - nach sich selbst - heute mehr denn je.

... Balance zwischen dem festen stehen im Alltag und dem Ruhepol in sich selbst.

... wirklicher Liebe zwischen den Menschen.

... Vertrauen auf eine Zukunft die über den Befindlichkeiten dieser Welt steht.

... innerer Sicherheit, dass hinter allem eine Hand steht die uns auffängt - was immer geschieht

Ausdruck im Leben geben...

... wenn wir Armut erleben.

... wenn wir Not sehen.

... wenn wir Herberg und Halt geben können.

... um authentisch zu sein und nicht als Modepuppe an den Fäden des Zeitgeistes zu tanzen

Herbergsuche...

Schon vor 2000 Jahren zogen Maria, die Mutter von Jesus und Josef nach Jerusalem, aber es fand sich niemand der sich ihrer Obdachlosigkeit erbarmte "weil in der Herberge kein Platz für sie war".

Dem wird nach dem alten Brauch der "Herbergsuche" in manchen Orten in Süddeutschland im Advent gedacht.

Eine Figurengruppe, welche Maria und Josef bei der Herbergsuche darstellt, wandert von Familie zu Familie. Dabei treffen sich meist mehrere Familien. Zumeist jedoch diejenigen, welche...

	die Herberge am Abend zuvor gewährten,
	die heute gastgebende Familie und
	diejenigen welche morgen Herberg bieten werden.

So ändert sich der Familienkreis von Tag zu Tag. Jede Familie bietet einen Tag "Herberge".

Jeder Abend wird zum besinnlichen und später meist geselligen Abend. Es wird advendliches gebetet, gesungen und erzählt. Man "übt" Gemeinschaft, Gedenken, Freude und Erwarten - Balsam für die Seelen in hektischer Zeit. Glauben in Praxis in ganz anderer Form - wider die Einsamkeit, Coolness, Gefühlsverarmung und Ichbezogenheit.

PRAXIS: "Jahreszeit Advent: Herbergsuche"

So können auch Sie den Brauch der "Herbergsuche" starten:

	...drucken Sie das Bild aus.
	...setzen es in einen Rahmen.
	...bereiten Sie einige adventliche Gebet vor.
	...suchen Sie die oben genannte Stelle aus dem Lukas Evangelium.
	...wie stehe ich zu Themen von Armut, Arbeits- und Obdachlosigkeit?
	...bereiten Sie sich kurz den Ablauf vor.
	...sprechen Sie mit Kindern und Enkeln darüber.
	...wer von den Freunden, Bekannten und Nachbarn beteiligt sich daran?
	...wer ist die folgende Familie am nächsten Abend?
	...laden Sie zum ersten Abend persönlich ein
	...nennen in Absprache gleich den folgenden mit Zeit und Ort.
	...stellen Sie etwas Gebäck bereit
	...ein stimmungsvoller Raum mit Kerzen wird einen schönen Abend einleiten.
	...Einen Vorschlag zur liturgischen Gestaltung finden Sie hier.

Denk ... in den Tagen des Reichtums an Armut und Not!

Altes Testament Sir 18, 25

Time	Je nach dem wie schön Sie den Abend vorbereiten möchten
	Vor allem geht es um christliche Erwartung in Gemeinschaft und dazu gehört Gebet, Lesung und Lied

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